In einem gutsortierten SM-Fachgeschäft wird man insbesondere als Newbie von der Fülle des Angebots an Schlaggeräten fast selbst erschlagen. In unterschiedlichen Materialien, in diversen Längen und mit verschiedener Riemenanzahl hängen Peitschen & Co. vor mir. Manches sieht sehr gefährlich aus, anderes wirkt eher kuschelig. Dieser Beitrag erläutert Ihnen die grundlegenden Schlaginstrumente und deren Varianten.
Paddel und Klatschen
Paddel und Klatschen haben eine breitere Auflagefläche und können daher gut zur gleichmäßigen Erwärmung der Haut vor dem Einsatz anderer Geräte verwendet werden. Die satten Geräusche erfreuen zudem das Herz eines jeden Spankers. Und die gute Durchblutung sorgt dafür, dass die Haut nicht beim ersten Schlag aufplatzt oder sich Hämatome bilden. Holz- oder Gummipaddel tun weh und sollten gut dosiert angewendet werden. Bei Lederpaddels hält sich der Schmerz in Grenzen, die Rötung bleibt je nach Hauttyp 1-2 Stunden. Klatschen und Paddels sind auch meist leicht zu handhaben und auch für den Anfänger eine gute Investition. Mit Metallnieten oder Spikes versehene Paddel spielen schon in einer anderen Klasse. Die Abdrücke der Nieten bleiben lang erhalten und die Spikes können bei unsachgemäßer Anwendung auch blutige Spuren ergeben. Mit Spikes versehene Paddel niemals über die Haut ziehen! Mit genügend Erfahrung kann man mit diesem Instrument allerdings schöne Ergebnisse erzielen.
Paddel mit Löchern treffen härter auf die Haut auf, da sich kein Luftpolster bilden kann, da die Luft ja durch die Löcher entweicht. Netter Nebeneffekt: die „Löcher“ sind später als Muster auf dem Po zu sehen. Wer also gerne Herzchen auf Subbis Hinterteil sehen möchte, der kann auch ein Paddel mit Herzchen verwenden.
Lederpeitsche aus mehreren Riemen:
Die Anzahl der Riemen bedeutet nicht, dass viele Riemen mehr weh tun. Das Material und evtl. eingearbeitete Knoten sind ausschlaggebend. Das Gewicht des Griffs sollte nicht zu gering sein, sonst liegt die Peitsche nicht gut in der Hand. Die Länge der Riemen ist abhängig davon, wie treffsicher der schlagende Part ist, denn je länger die Peitsche, desto schwieriger ist sie zu beherrschen. Unkontrollierbare Peitschen können großen Schaden anrichten. Als Grundprinzip sollte sich der Spanker immer wieder sagen: weniger ist mehr. Mit einer neuerworbenen Peitsche erst einmal üben. Erst wenn eine gewisse Sicherheit mit dieser Peitsche da ist, sollte sie im Spiel eingesetzt werden.
Gummiriemenpeitsche:
Im Vergleich zur Lederpeitsche sind die Schmerzen hier bei geringer Schlagkraft schon sehr groß. Auch die Spuren bleiben lange. Wenn die Spitzen abgeschrägt sind, verstärkt sich dieser Effekt noch. Anfänger sollten Respekt vor dieser Peitsche haben, da leicht unterschätzt wird, wie heftig diese Peitsche empfunden wird.
Rosshaarpeitsche:
Kettenpeitsche:
Diese Peitsche besteht aus kleinen Metallkügelchen, die wie Ketten aneinander gereiht sind. Schön gekühlt (Vorsicht: Metall wird so kalt, dass Haut verletzt werden kann!) auf die heißgeschlagene Haut rieseln lassen: ein unvergleichliches Gefühl für den passiven Partner. Schließlich darf auch der Bottom mal verwöhnt werden *smile Als Schlagwerkzeug ist sie nur bedingt einzusetzen, da die Verletzungsgefahr natürlich sehr groß ist.
Singletails:
Ob eine Hundepeitsche oder die berüchtigte Bullwhip - Singletails (Peitschen die nur aus einem Riemen bestehen) sind keine Schlaginstrumente für den unerfahrenen Spanker.
Die kurze Hundepeitsche (bis zu einem Meter) hat eine enorme Kraft, die sich in den Spuren deutlich zeigt. Treffsicherheit und das Bewusstsein, dass man hier mit einem harten Werkzeug umgeht, sollten Voraussetzung für den Gebrauch sein. Die Bullenpeitsche kann 4 Meter und mehr an Länge haben. Wenn man sich überlegt, dass der typische Knall der eines Überschalls ist, mit dem das Peitschenende sich bewegt, muss man eigentlich nicht mehr viel dazu schreiben. Sie ist gefährlich und sehr schwer zu kontrollieren. Hier gilt: üben, üben, üben...am Besten mit einem Kürbis oder einer großen Melone etc. Erst wenn zielgenau und dosiert geschlagen werden kann, ist ein Spiel mit dieser Peitsche sinnvoll.
Gerten:
Eine Gerte sieht ja eigentlich recht harmlos aus, denke man sich. Biegsam, dünn und in verschiedenen Variationen erinnert sie an eventuelle Reitstunden. Doch gerade die Gerte ist ein sehr fieses Schlagwerkzeug, das bei vielen Subs nicht sehr beliebt ist.
Auch hier gilt, dass das Material entscheidend ist für die Intensität der Schmerzen und Spuren. Eine kurze Springgerte aus Leder ist wesentlich weniger heftig als eine lange Fiberglasgerte, die mit Kunststoff ummantelt ist. Das Bändchen am Ende der Gerte hinterlässt ähnlich wie bei der Bullwhip lang anhaltende Spuren. Der klassische Gertenschlag wird nicht mit der Gerte an sich ausgeführt, sondern nur mit der Spitze, also dem Bändchen. Erst wenn der Spanker dieses Bändchen zielgenau setzen kann, kann er die Gerte auch richtig einsetzen. Je länger das Bändchen ist, um so schwerer ist es zu kontrollieren. Und wenn es umschlägt... dann bleiben die Spuren eine ganze Weile.
In der Abbildung eine sogenannte Sulge - eine Springgerte, die aus einem dicken Rohrstock gefertigt ist, der unter Wasserdampf geschnitten und dann gedreht wird.
Rohrstock:
Intimpeitschen:
Diese kleinen Peitschen sehen richtig kuschelig aus. Das Material ist weich, Softgummi oder weiches Leder. Für den Anfänger eigentlich ideal, da er sich damit eine bestimmte Technik aneignen kann, ohne den Partner zu verletzen. Nicht nur für den Intimbereich genial, sondern auch mal für eine Verwöhnphase innerhalb einer Schlagsession prima.
Die unterschiedlichen Verwendungszwecke, Handhabungen, Vor- und Nachteile im Hinterkopf muss man die Gedanken erst einmal sortieren, bevor man sich entscheidet. Eines jedoch ist klar: Jedes Schlagwerkzeug ist nur so gut wie die Hand, die es führt und der Verstand, der die Hand lenkt. Verantwortungsbewusstsein und viel Übung gehören einfach bei jedem Instrument dazu.